Stundenbild ” Der Herbst, der Herbst”

Die Yogi-Geschichte von der kleinen Maus

Wir sind auf einer Lichtung im tiefen Wald. Wir hören das rascheln der Herbstblätter, die sich langsam in den schönsten Gelb- und Rottönen färben und wir riechen die feuchte Erde unter unseren Füßen. Die Sonne scheint sanft in unser Gesicht, sie ist aber längst nicht mehr so stark wie noch einige Wochen zuvor. Die Bäume strecken sich stolz in den Himmel, nur einige Blätter segeln bereits sanft im Herbstwind umher, bis sie von der Erde aufgefangen werden.

Auf einmal hören wir ein rascheln am Fuße eines Baumes und sehen, dass eine kleine Maus ihren Kopf aus dem Mauseloch streckt. Sie richtet ihre Ohren auf und lauscht erst einmal in den Wald hinein. Sie scheint gerade geschlafen zu haben, denn anschließend streckt und reckt sie sich erst einmal gründlich und gähnt ausgiebig…dann huscht sie schnell und fast lautlos weiter durch den Wald (eine Runde im Kreis krabbeln). Sie ist durstig und läuft Richtung Waldsee, wo sie kurze Zeit später ankommt. Sie beugt sich über das Wasser, und trinkt durstig einige Schlucke.

Auf einmal senkt sich ein großer Schatten über die kleine Maus und eine tiefe Stimme sagt: „Guten Morgen kleine Maus, du scheinst aber durstig zu sein!“. Die Maus bekommt einen Riesenschreck und schaut nach oben. Ein riesengroßer schwarzweißer Vogel beugt sich über sie und lächelt sie freundlich an! Huch…denkt die kleine Maus, so einen Vogel habe ich aber noch nie gesehen! Die Maus begrüßt den seltsamen Vogel und fragt, wo er denn herkommt! Da lacht der Storch und sagt „kein Wunder das du mich noch nie gesehen hast. Ich mache hier nur eine kurze Rast bis ich weiter fliege. Ich bin auf meiner Reise nach Afrika!“ „Nach Afrika?“ fragt die Maus „Ist das weit weg?“. „Ja,“ antwortet der Storch, „ich werde noch viele Tage fliegen müssen bis ich dort bin.“ „Aber warum bleibst du nicht einfach hier?“ fragt die Maus, „hier ist es doch auch schön!“ Da lacht der Storch erneut und antwortet „aber schau dich nur um, der Herbst hat bereits begonnen und ich muss mich beeilen um vor dem Wintereinbruch in Afrika anzukommen! Der Winter hier ist mir einfach zu kalt – Wir Zugvögel fliegen im Winter immer in den Süden! Und was machst du in diesem langen Winter kleine Maus?“ Die kleine Maus denkt eine Zeitlang nach und muss dann zugeben, dass sie noch gar nicht weiß was sie diesen Winter macht. Sie ist nämlich noch eine sehr junge Maus und dies wird ihr erster Winter sein. „Na dann finde das besser schnell heraus kleine Maus, bevor es zu kalt ist“ sagt der große Vogel „ich muss jetzt leider weiter, wir sehen uns im nächsten Frühling!“ und damit breitet der Vogel seine großen Flügel aus und erhebt sich in die Lüfte (einmal im Kreis fliegen)

Hmmm…Winter, überlegt die Maus! Irgendetwas hatten Mama und Papa doch erzählt…aber so sehr sie sich auch anstrengte, es wollte ihr einfach nicht einfallen was sie nun machen sollte! Ich frag einfach mal die anderen Tiere, was die im Winter so machen, überlegt sich die kleine Maus. Und schon huscht sie weiter und trifft schon bald auf einen Igel und einen Hasen, die gemeinsam frühstückten. „Guten Tag, ich würde euch gerne was Fragen: Wie verbringst ihr den Winter, fliegt ihr auch nach Afrika?“ „Nach Afrika fliegen? Wir sind doch keine Zugvögel, antworten die beiden! Nein…wir bleiben hier!“ „Und was macht ihr dann den ganzen Winter über?“ fragt die kleine Maus, und stellt lauschend ihre Ohren auf.  „Also ich“, antwortet der Igel, „werde tief und fest schlafen und meinen Winterschlaf machen! Viele, viele Wochen werde ich einfach in meinem kleinen Igelnest liegen und erst wieder aufwachen, wenn der Frühling da ist! Und damit ich so lange schlafen kann, muss ich jetzt umso mehr essen, damit ich dann von meinen Fettreserven zehren kann! Aber komm, setz dich doch zu uns und frühstücke mit uns…noch ist genug Zeit, bis der Winter tatsächlich da ist“. Das tat die Maus, denn sie merkte, dass sie mittlerweile ebenfalls einen großen Frühstückshunger hatte. „Und ich, erzählte der Hase weiter“ werde den Winter über mit meiner Familie verbringen. Wir werden und viele Geschichten erzählen und uns eng zusammen kuscheln um nicht zu frieren. Und jeden Tag werden wir gemeinsam nach Futter suchen, denn das ist gar nicht so leicht, wenn alles voller Schnee ist! Und du, kleine Maus, was machst du?“ Fragen die beiden. „Das weiß ich noch nicht so genau, aber ich hoffe, dass ich es bald herausgefunden habe“ antwortet sie, bedankt sich für das Frühstück und verabschiedet sich!

Nach dem reichlichen Frühstück hat die kleine Maus erneut ein bisschen Durst und sie möchte sich die Pfoten waschen…also läuft sie erneut ans Ufer des kleinen Waldsees. Dort angekommen streckt ein kleiner Fisch seine Flossen aus dem Wasser und spritzt dabei so sehr, dass die kleine Maus sich erst einmal schütteln muss um das Wasser aus dem Fell zu bekommen. Der kleine Fisch entschuldigt sich natürlich sofort und fragt, ob es ihr gut geht.“ Na klar, antwortet sie, ist ja nur ein bisschen Wasser! Sag mal, kleiner Fisch, wie verbringst du eigentlich deinen Winter?“, fragt die kleine Maus. „Bei uns Fischen ist das so“, sagt der kleine Fisch, „dass wir uns nur bewegen können, wenn es draußen warm genug ist. Wird es zu kalt, dann kann sich unser Körper nur noch schlecht bewegen und wir fallen in die Winterstarre – das ist wie ein tiefer Schlaf aus dem wir erst wieder erwachen, wenn es wärmer wird“, erzählt der kleine Fisch. „Hmm…überlegt die kleine Maus, ob ich das wohl auch kann?“ Sie bedankt sich bei dem kleinen Fisch und huscht weiter Richtung Wald.

Sie flitzt von Baum zu Baum und hört auf einmal vor sich ein lautes rascheln (Rassel-Ei) und brummen. Wer könnte das sein…vorsichtig luschert die kleine Maus um die Ecke…und direkt vor ihr steht ein großer haariger Bär, der genüsslich Honig und Pilze verschlingt. „Na kleine Maus“ brummt der Bär, „suchst du gerade deinen Wintervorrat zusammen?“. „Meinen was?“ fragt die Maus. „Deinen Wintervorrat“, brummt der Bär. „So macht das jedenfalls die Mausfamilie, mit der ich meine Winterhöhle teile“ erklärt der Bär. „Naja“, gibt die kleine Maus zu, „ich versuche gerade herauszufinden, was ich den Winter über machen werde. Bitte erzähle mir doch mehr von dir und den Mäusen in deiner Höhle!“ bittet die Maus. „Na komm, setz dich zu mir und iss ein wenig Honig, und ich werde dir alles erzählen“, lädt der Bär sie ein. Und die Maus setzt sich und hört, dass der Bär jetzt im Herbst ganz viel futtert um dann den Winter über größtenteils schlafend in seiner Höhle zu ruhen. Und die Mausfamilie, so berichtet er weiter, sammelt immer Unmengen an Vorräten und verbringt dann teilweise schlafend und teilweise Geschichten erzählend den ganzen Winter. „Ach so machen das die Mäuse!“ sagt die Maus erstaunt! „Das klingt aber gemütlich…vielen Dank du lieber Bär“, sagt die Maus überschwänglich und erzählt weiter, dass sie sofort anfangen wird ebenfalls einen Wintervorrat anzulegen und dass sie auch ihre Geschwister fragen wird, ob sie den Winter nicht gemeinsam verbringen wollen! Da muss der große Bär lachen und wünscht der kleinen Maus eine schöne Zeit! „Im Frühjahr sehen wir uns wieder kleine Maus, und dann kannst du mir berichten“ verabschiedet sich der Bär! Und die kleine Maus, die huscht von Baum zu Baum und beginnt, die leckeren Früchte des Waldes als Proviant für den langen Winter einzusammeln…

Partnermassage

Die Sonnenstunden verkürzen sich,Kreis
die Blätter an den Bäumen verfärben sich,strahlen
der Herbst bringt mit sich einen eisigen Wind,rechts und links streichen
und zwischen den Wurzeln flitzen geschwind,WS entlang fahren
eine Mausfamilie kreuz und quer,mit dem Finger auf dem rücken trippeln
aus der Suche nach Nüssen, Gräsern, Kastanien…und vielem mehr.ausstreichen
Auch Igel und Bär legen sich bald zur Ruh,mit Handfläche kreisen
und die Zugvögel fliegen gen Süden im nu.gespreizte Finder auf rücken
Die Mäuse legen einen Vorrat an,Finger trippeln
und kuscheln sich dann eng zusammen,ausstreichen
erzählen sich Geschichten und schlafen ganz fest,hände reiben
in ihrem kleinen Mausenest.Hände auflegen

Mandala legen

Ich habe Naturmaterialien dabei: bunte Blätter, Kastanien, Eicheln, Äste, Rinde, Heilsteine, und lege sie um ein grünes Tuch in der Mitte. Nacheinander kann ein Kind nach dem anderen einen Gegenstand auswählen aund an einem Platz in der Mitte legen. So entsteht ein wunderbares Herbstmandala-Bild.

Dieses Mandala kann dann kurz bewundert werden, anschließend spielen wir ein Spiel zum aufräumen: Ein Kind dreht sich um, ein anderes Kind bekommt einen Zauberstab (zB einen kleinen Stock) in die Hand. Mit diesem Zauberstab wird ein Gegenstand in der Mitte verzaubert, indem es diesen Gegenstand mit dem Zauberstab antippt. Das andere Kind kann sich nun wieder umdrehen und beginnt das Mandala abzuräumen, ein Gegenstand nach dem Anderen. Nimmt es den verzauberten auf auf, beginnen alle Kinder im Kreis zu summen. Nun kann gewechselt werden und ein Kind dreht sich um und ein anderes Kind bekommt den Zauberstab.